Regeländerungen zur Saison 2019/20

Seien wir doch mal ehrlich: Wie oft stehen wir am Spielfeldrand oder auf dem Rasen und fragen uns: „Was pfeift der/die denn eigentlich?“. Wir springen mit Tausenden im Stadion auf und geben Worte in Richtung Schiedsrichter von uns, die in kein Kinderohr gehören. Oder wir fragen uns, wo er seinen Blindenhund gelassen hat. Na, erwischt? Die meisten dieser Fälle lassen sich mit einem Blick ins Regelwerk kurieren.

Deshalb könnt Ihr ab sofort unter dem Menüpunkt Offizielle Fußballregeln alle wichtigen Regularien finden, die unser geliebtes Spiel betreffen.

Zudem haben Anfang März das International Football Association Board (IFAB) und der Weltfußballverband (FIFA) Regeländerungen zur neuen Saison beschlossen, die dem Schiedsrichter die Tätigkeit erleichtern sollen.


Änderungen der Spielregeln 2019/2020 (übernommen vom DFB/SFV)

Nachfolgend eine Zusammenfassung der wichtigsten Änderungen/Klarstellungen:

Regel 3

• Vorbehaltlich anderer Anweisungen des Schiedsrichters muss ein Spieler, der ausgewechselt wird, das Spielfeld über die nächste Begrenzungslinie verlassen.

Regel 4

• Unterhemden dürfen mehrfarbig/gemustert sein, sofern sie in exakt demselben Muster/denselben Farben wie die Trikotärmel gehalten sind.

Regel 5

  • Der Schiedsrichter darf eine Entscheidung zur Spielfortsetzung nicht mehr ändern, wenn das Spiel wieder aufgenommen wurde. Unter bestimmten Umständen darf er ein vorangegangenes Vergehen jedoch nachträglich mit einer Gelben oder Roten Karte ahnden.
  • Verlässt der Schiedsrichter nach Ende einer Halbzeit das Spielfeld, um eine Videoüberprüfung vorzunehmen oder die Spieler auf das Spielfeld zurück zu beordern, darf er eine Entscheidung noch ändern.
  • Teamoffizielle können bei unsportlichem Betragen die Gelbe oder Rote Karte erhalten. Kann der Täter nicht eruiert/identifiziert werden, erhält der höchstrangige Trainer in der Technischen Zone die Gelbe oder Rote Karte.
  • Bei einem Strafstoß darf der verletzte Strafstoßschütze des Teams auf dem Spielfeld untersucht und/oder behandelt werden, damit er anschließend den Strafstoß ausführen kann.

Regel 7

• Präzisierung des Unterschieds zwischen „Kühlpause“ (max. 3 Minuten) und „Trinkpause“ (max. 1 Minute)

Regel 8

  • Das Team, das den Münzwurf gewinnt, darf wählen, ob es den Anstoß ausführt oder sich eine Spielhälfte aussucht.
  • Ein Schiedsrichterball erfolgt mit dem Torhüter (bei Spielunterbrechung im Strafraum) oder mit einem Spieler des Teams, das den Ball zuletzt berührt hat, an der Stelle, an der der Ball zuletzt berührt wurde. Alle anderen Spieler (beider Teams) müssen einen Abstand von mindestens 4 Meter einhalten.

Regel 9

• Wenn der Ball den Schiedsrichter (oder einen anderen Spieloffiziellen) berührt und danach ins Tor geht, der Ballbesitz wechselt oder ein Angriff lanciert/gestartet wird, gibt es einen Schiedsrichterball.

Regel 10

• Der Torhüter kann kein Tor erzielen, indem er den Ball ins gegnerische Tor wirft.

Regel 12

  • Die Handspiel-Regel wurde im Sinne der Klarheit/Einheitlichkeit überarbeitet und enthält nun klare Richtlinien, wann ein unabsichtliches Handspiel zu ahnden ist und wann nicht. (siehe Anhang – neuer Regeltext „Handspiel“)
  • Ein Handspiel-Vergehen eines Torhüters im eigenen Strafraum wird nicht mit einer Gelben oder Roten Karte geahndet.
  • Wenn der Torhüter den Ball nach einem Einwurf oder einem absichtlichen Zuspiel eines Mitspielers bei einem Klärungsversuch eindeutig mit dem Fuß gespielt oder zu spielen versucht hat, darf er den Ball in die Hand nehmen.
  • Der Schiedsrichter kann eine Gelbe oder Rote Karte auch bei der nächsten Spielunterbrechung zeigen, wenn das Team, das das Vergehen nicht begangen hat, den fälligen Freistoß schnell ausführt und so zu einer Torchance kommt.
  • Eine Verwarnung wegen übertriebenen Torjubels bleibt gültig, auch wenn das Tor aberkannt wird.
  • Liste der ermahnungs-, verwarnungs- und feldverweiswürdigen Vergehen von Teamoffiziellen
  • Alle verbalen Vergehen werden mit einem indirekten Freistoß geahndet.
  • Das Wegtreten eines Gegenstands ist gleich zu ahnden wie das Werfen eines Gegenstands.

Regel 13

  • Nach der Ausführung eines indirekten Freistoßes muss der Schiedsrichter das entsprechende Zeichen nur so lange anzeigen, bis klar ist, dass der Ball mit Sicherheit nicht direkt ins Tor geht (z.B. bei den meisten indirekten Freistößen für Abseitsvergehen).
  • Bei einem Freistoß im eigenen Strafraum für das verteidigende Team ist der Ball im Spiel, sobald er mit dem Fuß gespielt wurde und sich eindeutig bewegt. Er muss den Strafraum nicht verlassen.
  • Bei einer Abwehrmauer mit mindestens drei Spielern müssen alle Spieler des angreifenden Teams einen Abstand von mindestens 1 Meter zur Mauer einhalten. Nichteinhalten des Abstands wird mit einem indirekten Freistoß geahndet.

Regel 14

  • Bei der Ausführung eines Strafstoßes dürfen sich die Torpfosten, die Querlatte und das Tornetz nicht bewegen und der Torhüter darf sie nicht berühren.
  • Bei der Ausführung eines Strafstoßes muss sich der Torhüter mindestens mit einem Teil seines Fußes auf oder über der Linie befinden und er darf nicht hinter der Linie stehen.
  • Ereignet sich ein Vergehen nach dem Zeichen des Schiedsrichters zur Ausführung eines Strafstoßes und der Strafstoß wurde noch nicht ausgeführt, wird das Vergehen mit einer Gelben oder Roten Karte geahndet, ehe der Strafstoß ausgeführt wird.

Regel 15

• Die Gegner müssen einen Abstand von mindestens 2 Meter zur Stelle auf der Seitenlinie einhalten, an der der Einwurf auszuführen ist, selbst wenn der einwerfende Spieler hinter der Linie steht.

Regel 16

• Bei Abstößen ist der Ball im Spiel, sobald er mit dem Fuß gespielt wurde und sich eindeutig bewegt. Er muss den Strafraum nicht verlassen.

Die Regeländerungen treten im 01. Juli 2019 in Kraft

Zusatztext Handspiel:
https://www.sfv-online.de/fileadmin/content/PDFs/News/07012019_zusatztext_handspiel.pdf

Fotoquelle: dfb.de